„Aus der Trauer wächst die Kraft“

so lautete das Motto der Tagung zu der der Bundesverband Kinderhospiz e.V. am 24.01.2015  nach Schwanberg in Rödelsee (Lkr. Kitzingen) geladen hatte und die Veranstaltung war auch sehr gut besucht.

Nach dieser Tagung, deren Themen ihn sehr berührten, suchte Stefan Weber, Redakteur und Ressortleiter bei der BRAVO, den Kontakt zu der Pressesprecherin und Redakteurin des Bundesverbandes Mirjam Stöckel, mit der Idee einen Report über ein trauerndes Geschwisterkind zu veröffentlichen. Mirjam stellte den Kontakt zu uns her und Clarissa war bereit sich dieser Aufgabe zu stellen.

Das Interview fand am Mittwoch, den 18. März bei uns statt, und Stefan Weber brachte auch gleich die Fotografin Maike Pullo mit. Beide gingen sehr sensibel mit uns und der Trauer um Angelina um, und so war es auch für Clarissa gut möglich über den Verlust ihrer grossen Schwester zu reden.

6 Tag später, am 24. März verunglückte ein Airbus A320-211 der Lufthansa-Tochter Germanwings mit der Flugnummer 4U9525 auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf.  Alle 150 Menschen an Bord der Maschine kamen ums Leben. 16 Schülerinnen und Schüler sowie zwei Lehrerinnen des Joseph-König-Gymnasiums in Haltern waren bei einem Austausch in Spanien gewesen. Wir waren genauso betroffen, wie viele Menschen in Deutschland, konnten wir doch so gut nachfühlen, wie es den Eltern und Geschwistern jetzt gehen musste.

Und wie viel schlimmer vielleicht noch, da sie ihre Kinder, Brüder und Schwestern  nicht mehr direkt verabschieden konnten. Sie haben unser tiefstes Mitgefühl.

Bei all dem wurde uns auch bewusst, was für ein Geschenk es war, dass Angelina in unseren Armen sterben durfte, dass wir sie verabschieden durften.
Und doch holte diese Tragödie auch unsere Trauer und Sehnsucht wieder in den Vordergrund.
So ist das Thema Trauer bei Geschwistern durch ein tragisches Unglück und vielen Betroffenen plötzlich hochaktuell.

Am 15. April 2015 ist die BRAVO, Ausgabe 09/2015 erschienen.

Gefallen hätte Angelina der Report bestimmt, obwohl Sie nie gerne im Vordergrund gestanden hatte. Vielleicht hätte sie gesagt:“ Ihr spinnt ja“, und gleichzeitig hätte sie sich gefreut und ihre Augen hätten gestrahlt.

Es ist uns ein Anliegen, dass die Öffentlichkeit auf das Thema aufmerksam gemacht wird.
Gerade Kinder sind meist mit ihrer Trauer alleine gelassen, ihre Freunde wollen von Trauer nichts wissen, ihre Lehrer können sich vielleicht gar nicht vorstellen, wie sehr diese Gedanken um den Verlust, die Konzentration stören können. Und so verlangen alle ein ganz normales Leben, gute Noten und die Kinder selbst wollen das ja auch. Aber wo hat da die Trauer ihren Platz?
Und wir Eltern sind in unserem eigenen Verlust gefangen, haben oft die Kraft nicht, auch die Geschwister aufzufangen.
Deshalb haben wir Clarissa unterstützt, als sie sich entschloss, dass sie die Anfrage annimmt.